Emil Viklicky
Emil Viklicky Trio ’01 F - 0111, ARTA Records Es hat den Anschein,dass Piano-Bass-Schlagzeug-Trios in Osteuropa(noch) nicht ganz so verbreitet sind wie derzeit im Westen; eines jedoch, die tschechische Version dieser Besetzung um den Pianisten Emil Viklicky, zählt zu den bekanntesten-sie besteht ja schließlich auch schon seit geraumer Zeit. Spätestens mit dieser Live- Einspielung von der Bratislava Jazz Days 2001 hat sich die internationale Referrenzliste dieses Trios um ein weiteres Land vergrößert, denn 1993 wurde die einstige CSSR kraft politischer Entscheidungen in zwei unabhängige Staaten geteilt, und Bratislava liegt in der Slowakei und ist ihre Hauptstadt. Neben Emil Viklicky am Piano ist das Trio bei diesem Festival mit Frantisek Uhlir am Bass und Laco Tropp am Schlagzeug angetreten. Sechs Titel enthält der Mitschnitt; meist sind sie auf dem Cover in tschechisch und englisch aufgeführt. Die ersten vier Kompositionen stamen von Emil Viklicky. Der Set beginnt mit“Aspen leaf” in mittelschnellen Tempo; das Stück ist lebhaft und vibrierend in der Ausführung, wie es schon sein Titel (Espenlaub) suggeriert. “Lover, come back” ist eine Ballade und nicht zu verwechseln mit dem altbewährten Standard.“Wine, oh wine” wird up-tempo gespielt, die Perfomance geht etwas in Richtung Oscar Peterson Trio und ist etwas traditioneller gehalten als die beiden einleitenden Stücke, außerdem steht die Präsentation der technischen Virtuosität der Beteligten etwas zu sehr im Vordergrund. Ähnlich im Atmosphärischen ist Ray Browns“ Buhaina, Buhaina”. “Fanoshu” lautet tschechisch wie englisch gleich und ist wohl ein Eigennahme;das Stück hat einen langsamen, wiegenden Charakter. “Song for Jane”, eine Loveballad, stammt von Frantisek Uhlir und bringt legato-und pizzicatto-Spiel des Bassisten. Insgesamt handelt es sich um einen inspirierten Auftritt, lebendig und rege in den Soli und in der Interaktion des Trios. Horst-Dieter Stiefelmaier JAZZ PODIUM, 7-8/2002 |